Donnerstag, der 12. Dezember 2024
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Rumänienreise August 2024

Die meisten Sanktmartiner kennen Rumänien-Siebenbürgen die Moldau oder Walachei, nur vom Militärdienst oder überhaupt nicht, geschweige nach der Revolution 1989. Das war der Grund warum ich bei der Firma Feil nachfragte um eine Reise von Temesvar bis ins Donaudelta und zurück nach Arad organisierte. Überrascht wurde ich, dass nach Veröffentlichung in unserer Homepage, alle Plätze innerhalb von drei Tagen ausgebucht waren. Die Reise war eine der größten und weitesten Reisen die von der HOG organisiert wurde. Sie war anstrengend aber sehenswürdig, die vier Sterne Hotels sauber, das Essen immer hervorragend. Alle werden mit positiven Erinnerungen noch lange darüber reden. Von Augsburg ging es am 4. August direkt nach Temesvar ins Hotel Timisoara, direkt an der Oper gelegen im Herzen der Stadt.
TEMESVAR
Die drittgrößte Stadt Rumäniens, Hauptstadt des Banates, 1154 zum ersten Mal erwähnt, Stadt der Revolution, die durch ihren Aufstand im Dezember 1989 zum Fall des Kommunistischen Regimes wesentlich beigetragen hat. Temesvar wurde 1716 von den Habsburger nach Eroberung des Türkischen Heeres zur Garnisonsstadt und blieb es bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Die Altstadt ist dadurch
geprägt durch Bauten des Jugendstiels und dem Wiener Barock, wie es Bernhard Fackelmann beim Rundgang durch die Innenstadt berichtete.

Das Gebäude wurde nach den Plänen der Architekten Laszlo Szekely und Mathias Hubert zwischen 1928 und 1929 mit Elementen des Barocks und des Jugendstiels erbaut. Zur Lloydzeile hin erhebt sich ein barocker Rundgiebel. Nach der Fertigstellung war das Gebäude Sitz der Schwäbischen Bank, später wurde hier die Pension Central betrieben. Zwischen 1975 und 1978 wurde es um ein neues Gebäude erweitert.

Der Lloyd mit der rumänischen Cadedrala

Piata Decebal und die Statue des Heiligen Nepomuk und der

Maria  (volkstümlich Marienstatue, auch Pestsäule genannt)

ist ein barockes Denkmal.

Der Dom zu Temesvar

 

Der Domplatz  ist der älteste Platz der Stadt Temesvar. Er liegt im alten Festungskern der Wehrmauern  ist von barocken, meist pastellfarbenen Kirchen und Palais gesäumt, die zumeist im 18. und 19. Jahrhundert errichtet wurden. Der Name des Platzes geht auf den Beschluss der Volksversammlung der Banater Schwaben im Jahr 1919 zurück, in der 40.000 Teilnehmer für die Vereinigung ihrer Gebiete mit Rumänien abstimmten. (Was Ihnen 1945 trotzdem bei der rumänischen Regierung  nicht genutzt hatte, wir wurden deportiert, enteignet und Staatenlos  und alle bis zum Ende des kommunistischen Regimes als  ehemalige Hitleristen bezeichnet, was Gründe zum Exodus fast aller Banater führte.)

Das Nikolaus-Lenau-Lyzeum ist ein deutschsprachiges Gymnasium. Namensgebend ist der aus dem nahen Lenauheim gebürtige Schriftsteller, Nikolaus Lenau, dessen Büste sich in der Vorhalle der Schule befindet. Die Banater Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Herta Müller aus Nizkydorf und Stefan Walter Hell Nobelpreisträger Chemie aus Sanktanna haben hier gelernt.

 

Die Adam-Müller-Guttenbrunn-Stiftung in Temesvar unterstützt  die deutsche Minderheit  und umfasst einen sozialen und einen kulturellen Bereich. Zwischen 1992 und 1994 wurde der Neubau der Adam-Müller-Guttenbrunn-Stiftung in Temesvar errichtet. Dieser wurde 1994 in Anwesenheit des damaligen Außenministers der Bundesrepublik Deutschland, Klaus Kinkel, feierlich eröffnet.

 

Beim Besuch im Banater Forum Temesvar besichtigte man das im Foyer ausgestellte und alles bekannte Gemälde des Malers Stefan Jäger, bekannt unter dem Namen „Einwanderungsbild“ von 1910.

 

B. Fackelmann informiert die Sanktmartiner über die Geschichte des Bildes „Die Einwanderung“ im Deutschen Forum.

 

B. Fackelmann, mit dem Präsidium und den Landesabgeordneten Gant, der auch Lenau Schüler und Direktor des Lenau Gymnasiums war, in einer Besprechung im Deutschen Forum.

 

In der „MIORITA“ Temesvar , bei ciorba de perişoare und sarmale.

 

Hermannstadt , Zentrum der Siebenbürgersachsen ist vermutlich 1147 errichtet und sind die ersten deutschen Siedler der Gegend. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1191  unter dem Namen praepositum  Cibiniensem.  Ab 1223 ist der lateinische Name „Villa Hermanni“ und ab 1241 die deutsche Entsprechung Hermannstorf bekannt.

 

Stadtführung durch Hermannstadt.

Forum Hotel in Hermannstadt.

Beim Abendessen im Hotel.

Und weiter geht’s nach Kronstadt.

 

Kronstadt wurde von den Ritterbrüdern des Deutschen Ordens im frühen 13. Jahrhundert als südöstlichste deutsche Stadt in Siebenbürgen unter dem Namen Corona gegründet. Kronstadt war über Jahrhunderte neben Hermannstadt das kulturelle, geistige, religiöse und wirtschaftliche Zentrum der Siebenbürger Sachsen, die seit dem 12. Jahrhundert auf Einladung des ungarischen Königs kamen.

 

Die Schwarze Kirche, Zentrum von Kronstadt

 

 

An den Fogarascher Bergen vorbei über die neue Donaubrücke.

 

Über die drittgrößte Hängebrücke Europas nur noch 86 Km bis zum Donaudelta und 106 Km bis zum Schwarzen Meer.

 

TULCEA: Die im 8. Jahrhundert v. Chr. gegründete Stadt wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. unter dem Namen Aigyssos erstmals erwähnt. Tulcea ist seit dem Altertum eine bedeutende Hafenstadt. Nach ihrer Eroberung durch die Römer im ersten Jahrhundert war sie Basis der römischen Nordost-Flotte. Im Jahr 1417 wurde die Stadt durch das Osmanische Reich erobert und in Hora Tepe,  bzw. Toluca umbenannt.  Am 11. (23.) März 1854 wurde Tulcea von der russischen Armee im Laufe des Krimkrieges erobert, die Truppen mussten die Stadt jedoch im Juni 1854 verlassen, um an den Kampfhandlungen auf der Halbinsel Krim teilzunehmen. Im Jahr 1860 erhielt der Ort als Bezirkshauptstadt den Rang einer Stadt. Nach dem Berliner Kongress von 1878 wurde Tulcea gemeinsam mit der Norddobrutscha Rumänien zugesprochen. 

 

Unser Hotel Delta 4-Sterne direkt an der Donau.

 

 

 

Das Donaudelta befindet sich im Mündungsgebiet der Donau in das Schwarze Meer. Das Donaudelta stellt nach dem Wolgadelta das zweitgrößte Delta Europas dar und umfasst ein Gebiet von 5800 km², wovon 72 % mit einer Fläche von 4178 km² unter Naturschutz stehen. Diese Fläche liegt zu 82,5 % im rumänischen Teil der Landschaft  Dobrudscha sowie zu 17,5 % in der Ukraine. Das Donaudelta ist seit 1990 ein Biosphärenreservat.

Abfahrt ins Delta.

 

Pelikane

 

Ankunft im Fischrestaurant.

 

Fisch oder Hähnchen

 

Der Letea -Wald befindet sich auf dem Areal der Gemeinde C.A. Rosetti im nordöstlichen Donaudelta, zwischen den Flussarmen Chilia und Sulina. Es ist der am nördlichsten gelegene subtropische Wald Europas und das älteste Naturreservat in Rumänien. Teile des Waldes stehen seit 1930 unter Naturschutz. 

 

Mit dem „Safari-Auto“ unterwegs

Letea Wald, Letea Wildpferde und uralte Eichen

Kormorane

 

Bukarest  ist die Hauptstadt Rumäniens. Sie ist mit etwas mehr als 2,2 Millionen Einwohnern (2024) die achtgrößte Stadt der EU. Bukarest wird in einer auf den 20. September 1459 datierten Urkunde erstmals erwähnt. Die Urkunde wurde von dem Woiwoden und Feldherrn Vlad Tepes, mit  dem Beinamen Drăculea, ausgestellt. Das Osmanische Reich dehnte sich im 14. Jahrhundert von Kleinasien auf das Gebiet des heutigen Rumäniens aus. Bereits 1394 drang eine erste osmanische Armee über die Donau vor. Danach wurde das Fürstentum Walachei erstmals tributpflichtig. Nach dem Berliner Kongress wurde Rumänien im Jahr 1878 als unabhängig anerkannt. Mitte Dezember 1989 begann in Temesvar der Aufstand gegen Nicolae Ceaușescu. Dieser erreichte am 21. Dezember Bukarest, weil das Ceaușescu-Regime eine öffentliche Kundgebung vor das Zentralkomitee der Rumänischen Kommunistischen Partei bestellte, um ihren Rückhalt in der Bevölkerung nach den Unruhen in Timișoara zu präsentieren. Die staatlich organisierte Demonstration schlug jedoch ins Gegenteil um Securitatea-Truppen, Scharfschützen und mit Panzern ausgerüstete Armeeeinheiten richteten innerhalb eines Tages ein Massaker in der empörten Menschenmenge an. Es kam zu Bränden im ehemaligen königlichen Palast und in der Universitätsbibliothek. Einen Tag später, am 22. Dezember 1989, verkündete der staatliche Fernsehsender TVR Rumänien als befreit. Allein in Bukarest gab es rund 500 Tote. Nach dem Aufstand stellte sich heraus, dass in Bukarest einige Bunkersysteme und Tunnel bestehen, manche davon stammen aus dem Mittelalter. Seit 1. Januar 2007 ist Rumänien Mitglied in der EU.

Von diesem Balkon sprach Ceausescu das letzte Mal im Dezember 1989.

Durch Bukarest

 

 

 

Hanul Manuc  Gasthof des Manuc ist ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude in Bukarest.

Der Gründer des Gasthofes, Manuc Bay, wurde 1769 in Ruse(Bulgarien) geboren. Er erhielt zurzeit  Sultan Mustafas IV. den Titel Dragoman und Bey. 1808 wurde er zum „Bey der Moldau“ ernannt. Im Jahre 1806 siedelte sich Manuc in der Hauptstadt der Walachei an und ließ innerhalb von zwei Jahren den Gasthof errichten. 

Mit Oies Hermine, die in der Nähe wohnt, vor der Gaststätte MANUC.

 

Biergarten im Hanul Manuc

 

 

Abendessen im Hanul Manuc

 

 

 

 

Kulturelles Programm

 

Der Parlamentspalast ist Sitz der Rumänischen Abgeordnetenkammer. Er war früher als „Haus des Volkes“ Casa Poporului bekannt. Der zentral gelegene Palast befindet sich am westlichen Ende des etwa drei Kilometer langen Bulevardul Unirii. Das Gebäude wurde von 1983 bis 1989 nach den Vorstellungen des diktatorisch regierenden rumänischen Staatspräsidenten Nicolae Ceausescu errichtet.

Nach der Rumänischen Revolution und der Hinrichtung Ceaușescus 1989 entbrannten Diskussionen um die weitere Nutzung des Bauwerkes. Im April 1991 fiel die Entscheidung, dass der Gebäudekomplex nicht abgerissen sondern in „Palast des Parlaments“ umbenannt wird. Nach weiteren Umbauten dient das Gebäude seit 1997 als Sitz der rumänischen Abgeordnetenkammer.

 

 

 

Târgu Jiu ist eine Stadt in der historischen Region Kleine Walachei. Der Ort wurde 1406 erstmals urkundlich erwähnt und besitzt seit 1597 Stadtrecht. Bekannt ist die Stadt durch die Skulpturen von Constantin Brancusi

Tor des Kusses und Tisch des Schweigens

 

Die endlose Säule ist eine Skulptur des  Künstlers C. Brancusi. Sie ist Teil eines dreiteiligen Monumental­ensembles in Targu Jiu, bestehend aus der „Säule der Unendlichkeit“, dem „Tor des Kusses“ und dem „Tisch des Schweigens“, die allesamt von Brâncuși entworfen und verwirklicht wurden. Die Säule, die am 27. Oktober 1938 eingeweiht wurde, ist 29,35 Meter hoch und besteht aus 16 überlappenden oktaedrischen Modulen. Die Säule hat am unteren und oberen Ende jeweils ein halbes Modul und steht auf einem fünf Meter tiefen Fundament.

 

ORSOVA-Als  die katholische Kirche der „Unbefleckten Empfängnis Mariens“ , am 26. November 1976 geweiht wurde, erteilte der rumänische Staat eine Ausnahmegenehmigung, da im kommunistischen Rumänien zu dieser Zeit der Bau von Kirchen untersagt war. Der Sakralbau wurde vom Trustul de Constructii Timișoara nach den Bauplänen von unserem Matschamer Landsmann Hans Fackelmann errichtet.

 

 

ARAD wurde im Jahr 1331 in der Ungarischen Bilderchronik des Markus von Kalt zum ersten Mal erwähnt. 1552 eroberte ein osmanisches Heer die Arader Burg und richtete dabei große Zerstörungen an. Das Gebiet des ehemaligen Arader Komitats wurde in drei Sandschaks aufgeteilt, wobei jener von Arad die Stadt und weitere 113 Dörfer umfasste. In der Zeitspanne 1553 bis 1555 errichteten die Türken eine rechteckige Festung aus Backstein am nördlichen Maroschufer. Die Marosch wurde Grenzfluss. Im Jahre 1689 arbeitete Prinz Eugen von Savoyen die Pläne zum Wiederaufbau der ehemaligen türkischen Festung aus. Die Bauarbeiten der Arader Festung wurden von Johann Georg von Harruckern zwischen 1763 und 1783 geleitet. Der kaiserlichen Armee folgten deutsche Handwerker und Händler, die sich in der Nähe der Festung niederließen.

Das Hotel Forum Continental wurde 1969 unter dem Namen Astoria errichtet.

 

 

Arader Spezialitäten

 

 

 

 

Heimfahrt, Jause in Oberösterreich

Hungrige Reisende

Eine schöne Reise geht zu Ende. Weitere gemeinsame Reisen folgen noch hoffentlich.

Bernhard Fackelmann HOG Vorsitzender

Foto D. Gitzing und B. Fackelmann