ZENTRALTAG ZUM TAG DER HEIMAT IN BAYERN
Der zentrale Tag der Heimat ist eine Jährliche Großveranstaltung des Landesverbandes BdV in Bayern und fand heuer im HDO in München statt.
Im übervollen Adalbert Stifter-Saal begann das Programm mit dem Auftakt und Marsch der Original Banater Dorfmusikanten unter der Leitung von Walter Prinz und dem Einzug aller Fahnenträger der Landsmannschaften darunter die Fahnenabordnungen der Banater Schwaben München und der Fahnenabordnung der HOG Sanktmartin. Unter den vielen Ehrengästen waren der bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Herr Markus Blume und die Generalkonsulin Rumäniens in München, Fr. Miheia-Malina Diculescu-Blebea wie auch zahlreiche Banater sowie Sanktmartiner. Musikalisch gestalteten die Original Banater Dorfmusikanten und der Landshuter Chor das Programm. Nach Begrüßung der Gäste und Ehrengäste durch den Landesvorsitzenden Christian Knauer folgte das Grußwort des BdV Kreißvorsitzenden München und Stellvertretenden Landesvorsitzenden des BdV Bayern, Bernhard Fackelmann.
In seiner sehr emotionalen Rede über die Heimat, die von allen sehr gelobt wurde, sprach der Vorsitzende folgende Worte:
Meine sehr geehrten Damen und Herrn,
Liebe Ehrengäste,
Wir feiern heute den „TAG DER HEIMAT“. darum ist es Zeit über Sie zu reden.
Was ist Heimat? Wo ist die Heimat?
Es gibt viele für die die Heimat dort ist wo es ihnen gut geht oder wo sie gerade sind.
Mit Verlaub , diese Menschen haben nie gewusst, was Heimat ist . Die Heimat ist einmalig. Für uns Vertriebene und besonders für uns die Deutschen aus Rumänien, die ja erst später, die letzten 1989, nach dem Zusammenbruch des Kommunismus nach Deutschland kamen, die wir noch 20-30 Jahre in der alten Heimat lebten hat die Heimat eine ganz andere Bedeutung. Wir haben sie erlebt, für uns ist Heimat der Ort, den unsere Vorfahren seit Jahrhunderten besiedelten, und ihn durch harte Arbeit zu einer lebenswerten Gemeinde, für sie und ihren Nachkommen machten.
-Heimat ist der Ort, wo wir geboren wurden, das Elternhaus, die Eltern, Geschwistern und Großeltern, mit denen man zusammenlebte.
-Heimat das ist der Geruch der Küche, in der die Mutter täglich kochte.
-Heimat das ist die Rebe, die der Großvater vor über 100 Jahren pflanzte.
-Heimat ist die Schule, wo wir mit unseren Freunden lernten.
-Heimat ist die Kirche, wo wir getauft wurden und später heirateten.
-Heimat das ist der Friedhof, wo alle unsere Vorfahren ihre ewige Ruhe gefunden haben.
-Heimat ist das Gefühl von Vertrautheit und Sehnsucht mit vielen Menschen.
-Heimat, das ist der Ruf des Kuckucks, die hohen Wolken, die unendliche Weite des Horizonts oder des Morgennebels über herbstlichen Felder und Wiesen.
-Heimat ist Gänsebraten und Selbstgebrannter, der Dialekt der Kindheit, die Lieblingsmusik der Eltern, das Gutenachtgebet, der Geruch vom Gebäck und Kuchen am Weihnachtsbaum im Wohnzimmer und das Aroma von selbst gebackenem Brot.
-Heimat ist der Ort, wo mich jeder versteht, die gleiche Mentalität hat. Der Kindergarten in dem man die ersten Gedichte lernte, die Schule und Schulfreunde, die Nachbarn und die Gemeinschaft des Dorfes, der Zusammenhalt in guten und schlechten Zeiten.
-Heimat ist der Ort, wo man sich durch ständigen Aufenthalt zu Hause fühlt, wo das Herz schneller schlägt wenn man darüber redet.
Solange die Heimat da war spürt man sie kaum, wie die gute Luft, die man atmet und für selbstverständlich hält. Erst wenn beides fehlt, erkennt man ihren Wert. Dann schmerzt die Lunge vom Kneipenqualm und die Seele vom Heimatverlust. Erst die Fremde hat uns gelehrt, was wir an der Heimat besitzen. In der Fremde erst erlebt ein jeder, diesen plötzlichen Wärmestrom, wenn man über die Alte Zeit spricht, wenn im Radio oder Fernsehen die alten Lieder von einst gesungen werden oder Filme mit glücklichen Menschen in ihrem Heimatort gezeigt werden.
-Heimat ist unser viel geliebtes Banat mit seinen Dörfern, Häusern und Straßen, seinen Feldern und Wiesen deren sanfte Wege uns überall hinführen. Man sieht es und genießt es, allein zu sein, zu entspannen und zu wissen „ To bin ich dahoam-Hier bin ich zu Hause“.
Wir die Deutschen aus Rumänien wurden nicht wie die anderen vertrieben. Wir durften bleiben. Wir waren aber die ersten die schon im Januar 1945 nach Russland zur Zwangsarbeit deportiert wurden, im März 1945 enteignet, staatenlos und bis 1956 der Willkür des Regimes ausgesetzt waren. In der ganzen Zeit des Kommunismus in Rumänien ist der Verdacht auf uns Deutsche nie verschwunden, dass wir noch immer als ehemalige „Hitleristen “ zu betrachten sind. Im Gegenzug haben wir, die Deutschen Rumäniens, das Vertrauen in den rumänischen Staat nicht wieder gewonnen, was einer der Gründe für die massive Auswanderung fast aller, nach der Revolution von 1989, war.
Wir leben alle in Deutschland, wir lieben Deutschland, wir lieben Bayern und München. Wir haben alle hier ein neues Zuhause gefunden, ein schönes und ein besseres Zuhause. Doch Heimat, die gibt’s nur einmal, deshalb treffen wir uns jedes Jahr, um uns an Sie zu erinnern.
Landesvorsitzender Christian Knauer sprach in seiner sehr politischen Rede über den Gedenktag und die gute Verbindung der Regierung mit den Vertriebenenverbänden. Er lobte ausdrücklich die hervorragenden Beziehungen der ungarischen und rumänischen Regierung und deren Konsulate zu den jeweiligen Landsmannschaften und ihre Aufgabe als Brückenbauer. Beide Konsuln der Konsulate in München lobten in ihren Reden die hervorragende Zusammenarbeit mit den ehemaligen Landsleuten und betonten die besondere Stelle der deutschen Landsleute in Rumänien und Ungarn. Kulturell wurde das Programm mit der Trachtengruppe Lena aus Erlangen und einer Kindergruppe der Sächsisch/Banater Gruppe, fortgesetzt. Am Ende vom Programm wurde der Kulturpreis des BdV vergeben. Bernhard Fackelmann Kreisvorsitzender des BdV München hatte sich mit einem Antrag für die Original Banater Dorfmusikanten eingesetzt. Altbürgermeister Anton Neumaier aus Moosburg und Wolfgang Freiberg , Historiker in Ellingen, bekamen die Ehrenpreise. Als Höhepunkt der Vergabe vom „Kulturpreis des BdV Bayern“ bekamen die Original Banater Dorfmusikanten den Kulturpreis 2024, dieser wurde vom Landesvorsitzenden Christian Knauer an Walter Prinz und Laura Schwarz überreicht. Der Kulturpreis ist mit einer Summe von 2000 Euro dotiert. Mit bei der Übergabe war Staatsminister Markus Blume und Kreisvorsitzender Bernhard Fackelmann. Beide dankten der gesamten Blaskapelle für Ihre hervorragende Musik und vielseitig geleistete Arbeit bei vielen Landsmannschaften, dem BdV und im bayerischen Landtag. Es ist für uns, dem Kreisverband der Banater Schwaben in München, zu dem die Original Banater Dorfmusikanten gehören, eine besondere Ehre diese Preisträger als Gliederung des Kreisverbandes zu beglückwünschen.
Das Programm endete mit der deutschen und bayerischen Hymne gesungen vom Landshuter Chor unter der Leitung von Reinhard Scherer und allen Anwesenden Landsleuten. Ein wunderschöner Tag eine große Feier und ein Riesenerfolg für die Banater Landsmannschaft .
Danke und Gratulation an die Original Banater Dorfmusikanten.
Bernhard Fackelmann Vorsitzender Banater Schwaben München
Einzug der Fahnenabordnungen; Mülek Bernhard, Jung Walter und Franz Mülleck
Begrüßung durch den Landesvorsitzenden BdV Bayern, Christian Knauer
REDE ZUM TAG DER HEIMAT; Bernhard Fackelmann Vorsitzender
BdV München und Stellvertretender Landesvorsitzender BdV Bayern
„Nach meiner Heimat zieht‘s mich wieder“-Die Original Banater Dorfmusikanten München
Heimatlieder vom „Landshuter Chor“
Saalgäste: Sanktmartiner, Banater, Vertriebene
Rede der General Konsulin von Rumänien in München
Tänze die Gruppe Leda aus Erlangen
Banater/Sächsische Kindertanzgruppe-München
Ehrung; Walter Prinz/Laura Schwarz:
Oben: Bernhard Fackelmann
Unten: Staatsminister Markus Blume, Bernhard Fackelmann und Christian Knauer
Die gesamte geehrte Band "Die Original Banater Dorfmusikanten"
mit Staatsminister M. Blume, Generalkonsulin Rumänien Miheia-Malina
Diculescu-Blebea, Landesvorsitzender Bayern Christian Knauer und
Kreis und Stellvertretender Landesvorsitzender BdV Bernhard Fackelmann
Gemütliches Zusammensein
Vorsitzender der Samatimer HOG